Genug geschwitzt - Tipps aus Ihrer Apotheke
Schwitzen ist nicht nur völlig normal, sondern überlebenswichtig. Unangenehm wird es erst, wenn die Schweißdrüsen zuviel Sekret produzieren. Unsere Tipps schaffen Abhilfe.
In der Natur ist Schwitzen sozusage eine Rarität: Außer dem Menschen verfügen nur Affen, Pferde, Raubkatzen und Bären über Schweißdrüsen. Sie sind in der Haut verteilt und sondern insbesondere bei Anstrengung und hohen Temperaturen ein wässriges Sekret ab. Neben 99 Prozent Wasser enthält es Salze sowie geringe Mengen Harnstoff, Milch- und Aminosäuren. Als körpereigene Klimaanlage reguliert der Schweiß den Wärmehaushalt, indem er einen dünnen Film auf der Haut bildet und verdunstet. Die dabei entstehende Verdunstungskälte entzieht dem Körper überschüssige Wärme, so dass die Kerntemperatur trotz Sommerhitze nicht ansteigt. Die Fähigkeit zu schwitzen ist aber noch aus anderen Gründen wichtig. So entsorgt der Körper mit der Flüssigkeit Stoffwechselprodukte und Abbauprodukte von Medikamenten, Alkohol und anderen Schadstoffen. Mit seinem sauren pH-Wert von etwa 4,5 bildet er zudem eine wichtige Barriere gegen Krankheitserreger wie Bakterien und Pilze.
Zuviel des Guten: Hyperhidrose
Dass bei sommerlichen Temperaturen oder körperlicher Anstrengung der Schweiß rinnt, ist also durchaus erwünscht. Allerdings leiden ein bis zwei Prozent der Menschen in Deutschland an übermäßigen Schweißausbrüchen – unabhängig von Situation und Temperatur. Diese so genannte Hyperhidrose tritt vor allem unter den Achseln sowie an Händen, Füßen und Stirn auf: Dort befinden sich besonders viele Schweißdrüsen. Für die Betroffenen kann das sehr belastend sein: Neben feuchten Händen und unschönen Schweißflecken in der Kleidung tritt oft unangenehmer Schweißgeruch auf. Zwar ist frischer Schweiß weitgehend geruchlos, doch von Bakterien zersetzt, entwickelt er seinen typisch stechenden Eigengeruch.
Ihr Apotheken-Team weiß Rat
Wenden Sie sich in diesem Fall getrost an Ihre Apotheke. Hier bekommen Sie viele gute Tipps und wirksame Präparate (siehe Kasten). In hartnäckigeren Fällen kann auch der Gang zum Hautarzt angebracht sein: Dieser hat verschiedene Möglichkeiten, eine Hyperhidrose zu therapieren – etwa mit Botox-Spritzen oder Gleichstromtherapie. Wenn Sie vor allem nachts stark schwitzen, gleichzeitig an Gewicht verlieren oder Fieber haben, sollte auf jeden Fall ein Arzt klären, ob eine andere Erkrankung dahinter steckt – etwa neurologische Probleme, eine Infektion, eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes.
Was hilft gegen Schweißgeruch?
- Achselhaare rasieren: Wo Körperhaare sprießen, ist es warm und feucht. Beides fördert das Bakterienwachstum und damit den Schweißgeruch.
- Luftige Kleidung tragen: Atmungsaktive Stoffe aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Seide oder Lederschuhe für die Füße vermindern das Schwitzen.
- Übergewicht reduzieren: Wer weniger auf die Waage bringt, schwitzt auch weniger.
- Vorsicht mit Genussmitteln: Scharfe Gewürze und den übermäßigen Konsum von Alkohol, Nikotin, heißem Kaffee und Tee, aber auch von zu kalten Getränken meiden. All das regt die Schweißproduktion an.
- Entspannungsübungen und Ausdauersport: Sie reduzieren Stress und verhindern, dass man im Alltag allzu leicht ins Schwitzen kommt.
- Antitranspirantien: Deos mit Aluminiumchlorid können Schweißgeruch deutlich reduzieren. Sie verengen die Schweißporen, wodurch weniger Schweiß und damit weniger Geruch entstehen.
- Präparate mit Salbeiextrakt: In Tablettenform hilft Salbei gegen übermäßiges Schwitzen und bekämpft Hitzewallungen, Tages- und Nachtschweiß von innen. Auch Teeaufgüsse mit Salbeiblättern können hilfreich sein: Zwei bis vier Wochen lang dreimal täglich eine Tasse abgekühlten Tee trinken. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten!
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