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Gesundes Taktgefühl – Warum Tanzen glücklich macht
Regelmäßig das Tanzbein schwingen, sorgt nicht nur für gute Laune. Der richtige Hüftschwung hält auch körperlich und geistig länger fit.
Vielleicht kennen Sie dieses wunderbare Gefühl, sich zu mitreißender Musik zu bewegen oder mit einem Partner, einer Partnerin übers Parkett zu schweben? Ob Walzer, Swing, Techno oder Tango –Tanzen macht viele Menschen glücklich und das schon seit Jahrtausenden, quer durch alle Kulturen und Generationen. Tanzen macht uns aber nicht nur gefühlt glücklich, sondern hat auch objektiv messbare Effekte auf die Gesundheit, das zeigen wissenschaftliche Studien.
So ist Tanzen zum Beispiel gut für das Gehirn, wie eine Untersuchung an der Universität Magdeburg zeigt1. Die Sportwissenschaftlerin Anita Hökelmann wollte genauer wissen, welche Effekte Tanz und Ausdauertraining auf unser Gehirn haben. Für das Experiment teilte sie eine Gruppe von Seniorinnen und Senioren über 63 Jahren auf: Eine Hälfte sollte regelmäßig tanzen, die andere Hälfte normalen Ausdauersport betreiben. Der Hintergrund dieser Einteilung: Aus vielen Studien ist bereits bekannt, dass Sport und Bewegung dem Abbau von Hirnzellen vorbeugt und unsere geistige Fitness bewahrt.
Sinnliches Vergnügen mit Anspruch
Auch das Magdeburger Experiment ergab: Die Tänzer:innen standen kognitiv deutlich besser da als Diejenigen, die gar keinen Sport getrieben hatten. An sich wenig überraschend. Doch die Walzerfans und Tangoliebhaber schnitten sogar noch etwas besser ab als die Ausdauersportgruppe. Auch Aufnahmen vom Gehirn beweisen ihre bessere Gedächtnis- oder Lernfähigkeit. Für Hökelmann keine Überraschung: Tanzen, so ihr Fazit, wirke so positiv aufs Gehirn, weil es viele Sinne und Fähigkeiten gleichzeitig anspreche: das Hören der Musik, das Beobachten der anderen Paare – und gleichzeitig die Koordination des eigenen Körpers von Kopf bis Fuß. Zudem müssen beim Tanzen immer neue Bewegungsmuster ausprobiert und erlernt werden, betont die Sportwissenschaftlerin aus Ostdeutschland. Deshalb sei die Wirkung noch besser als beim Laufen oder Radfahren.
Schon lange weist die Wissenschaft auf die positiven gesundheitlichen Effekte beim Tanzen hin: Ob Standard oder modern, die wohl koordinierten Bewegungen zur Musik wirken wie Medizin – für Herz und Kreislauf, Gehirn, Muskulatur, und Koordination. Auch Körpergefühl und Gleichgewichtssinn werden verbessert. Wenn Sie also etwas Gutes für sich tun wollen, Laufen und Radfahren aber zu langweilig finden, gleich in der Tanzschule um die Ecke anmelden! Nette soziale Kontakte gibt es gratis dort zum Sport dazu – und auch die sind gut für die Stimmung und Wohlbefinden!
1 https://www.ovgu.de/Presse+_+Medien/Pressemitteilungen/PM+2017/Oktober/PM+104_2017-p-60498.html